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Als die Abendd?mmerung über die chinesische ?Porzellanhauptstadt“ Jingdezhen in der ostchinesischen Provinz Jiangxi hereinbricht, geht die 69-j?hrige deutsche Keramikkünstlerin Karin Flurer-Bruenger langsam durch die von Kunst ges?umten Gassen. Warmes Licht f?llt auf die roten Backsteinmauern und die gesch?ftigen Zelte der Kunsthandwerker und wirft einen sanften Schein auf die eklektischen Kreationen, die ihr ins Auge fallen. Jedes Kunstwerk ist ein stilles Gespr?ch zwischen Künstler und Ton – und Flurer-Bruenger ist eine der vielen Stimmen, die diesen Dialog gestalten.
Es ist ihr dritter Monat in Jingdezhen, einer Stadt, die auf eine über 1.000 Jahre alte Porzellangeschichte zurückblicken kann und sich nun als globales Keramikzentrum neu erfunden hat. ?Früher war es eine staubige Industriestadt, jetzt ist sie sauber und modern“, so die Künstlerin. ?Ich habe alle M?glichkeiten um mich herum – mit Brenn?fen, Pl?tzen und Leuten, die sich wirklich auf Keramik, auf Porzellan, spezialisiert haben und vielen sch?nen Ausstellungen. Ich bin also sehr glücklich, hier zu sein.“
Flurer-Bruenger ist Teilnehmerin des Migratory Bird Program im Taoxichuan Art Center in Jingdezhen – eine Initiative, die 2015 ins Leben gerufen wurde, um Künstler aus der ganzen Welt einzuladen, in dieser Stadt voller Kreativit?t zu leben, zu schaffen und Ideen auszutauschen. Mehr als 4.300 ausl?ndische Künstler aus über 50 L?ndern und Regionen haben bisher daran teilgenommen, angezogen von der M?glichkeit, in internationalen Ateliers zu arbeiten, mit alten chinesischen Techniken zu experimentieren sowie Werke zu hinterlassen, die Teil der sich entwickelnden Kulturlandschaft der Stadt werden.
Im Atelier von Flurer-Bruenger sind die Regale mit fein s?uberlich angeordneten Schalen und Bechern gefüllt, jede mit einer einzigartigen Form und Glasur. Familienfotos schmücken die W?nde und verleihen dem kreativen Raum eine pers?nliche Note. ?Dieses kleine M?dchen zeichnet sehr gerne“, sagt sie mit einem L?cheln und h?lt vorsichtig die Kunstwerke ihrer Enkelin hoch. ?Ich habe ihre Zeichnungen ausgedruckt und auf meine Keramiken übertragen.
Obwohl sie in einer Familie von Ingenieuren aufwuchs, war es die Beschaffenheit von nassem Ton, nicht von Maschinen, die ihre Fantasie schon früh beflügelte. Ihr Vater war ein Maschinenbauingenieur und Erfinder, der ihrer Erinnerung nach st?ndig seine neuen Ideen skizzierte. Diese frühe Erfahrung weckte ihr Interesse an handgefertigten Arbeiten. Um diesem Interesse nachzugehen, ging sie bei einem T?pfermeister in die Lehre. ?Dieser gro?e Meister hat seither mein ganzes Leben beeinflusst. Ich war mein ganzes Leben lang von den M?glichkeiten dieses Materials fasziniert“, sagt die 69-J?hrige.
In Jingdezhen, wo alte Handwerkskunst auf globale Kreativit?t trifft, hat Flurer-Bruenger sowohl Inspiration als auch Innovation gefunden. Sie experimentiert mit dünnwandigen und durchbrochenen Porzellantechniken – verfeinert durch lokale Mentoren und unterstützt durch die gemeinsamen Brenn?fen des Studios. ?Selbst wenn nicht jedes Stück gelingt, lerne ich etwas Wertvolles“, sagt sie und deutet mit einem Lachen auf einen Testbrennofen. ?Und sieh mal – der hier wurde in Deutschland hergestellt!“ Ihre künstlerische Reise spiegelt den breiteren Austausch zwischen China und Deutschland wider, der durch Porzellan ausgel?st wurde, eine Verbindung, die mehrere Jahrhunderte zurückreicht.
Orte wie Jingdezhen dienen heute als lebendige Bühnen für den globalen Dialog, wo Künstler wie Flurer-Bruenger nicht nur keramische Traditionen weitergeben, sondern auch aktiv zur Gestaltung einer gemeinsamen kulturellen Zukunft beitragen – einer Zukunft, die über Generationen weitergegeben und von neuen H?nden neu gestaltet wird.
Mit dem starken Wunsch, diese Traditionen weiterzugeben, sieht die deutsche Keramikerin vielversprechende M?glichkeiten für die junge Generation. ?Ich finde es gut zu sehen, dass es hier viele junge Leute gibt. Au?erdem nutzen junge Deutsche die sozialen Medien, TikTok und alles andere. Vielleicht ist das eine M?glichkeit, dieses tolle Porzellan bekannt zu machen. Junge Leute interessieren sich wieder für alle handgemachten Dinge und das k?nnte die Zukunft der Keramik sein“, so Flurer-Bruenger.